Episode 7

Der Fall Sarrazin - Purer Rassismus?

Für diejenigen, die diesen Fall vergessen oder nie erfahren haben: Her Sarrazin behauptet in seinem Buch unter anderem, dass Migranten aus dem Nahen Osten genetisch vorbelastet sind und warnt vor der Vermehrungswut der muslimischen Einwanderer in Deutschland.
Bald wird die Akte Sarrazin der Vergangenheit angehören.
In unserer schnelllebigen Zeit nichts Ungewöhnliches.
Finanziell gesehen war es für den vermeintlichen Rassisten Sarrazin ein Volltreffer. Eine Million verkaufte Bücher und eine dicke Rente dazu!
Eins gilt als sicher, der ergraute Herr wird in Vergessenheit geraten, aber die versteckten Gedanken (Absichten), die er ans Tageslicht brachte, können uns als nützliche Mahnung dienen.
Sarrazin ist kein waschechter Rassist. Das müssen wir verinnerlichen. Auch der Mechanismus hinter dem Phänomen Rassismus, hat eine gewisse evolutionäre Erneuerung erfahren. Früher handelte es sich um den puren Hass gegenüber Fremden, heute wird die moralische Marschroute von Volkswirten und Betriebswirten bestimmt. Eigentlich bestimmen sie unser ganzes Leben und das immer öfter, zu unser aller Nachteil. Momentan sind sie mit verantwortlich für die politische Radikalisierung der Mitte. Es geht um die Angst der Mittelschicht vor dem sozialen Abstieg.
Herr Sarrazin und die Herren (oder Kreise) in deren Auftrag er handelte, finden keinen Tadel an der Anwesenheit von „erfolgreichen Ausländern“ in Deutschland! Es geht um die Ärmsten der Armen aus der islamischen Religionszugehörigkeit. Zu einem späteren Zeitpunkt sind dann die armen „Deutschen“ dran. Die, die nichts haben trüben das gesamte Bild eines hoch entwickelten Landes. Jenes mustergültige Land, das die Oberschicht ihren Nachfahren so sehr wünscht.
Es ist legitim, wenn wir uns und unserem Land die allerhöchste Entwicklungsstufe wünschen. Hier kommt jedoch ein ganz fettes „Aber!“
A: Wer bestimmt die Güte einer Entwicklungsstufe?
B: Münden solche Wünsche nicht all zu oft im herzlos elitären und letztendlich fortschrittsfeindlichen Dogmen?
Der Wunsch, unseren Kindern eine bessere Welt zu hinterlassen, lodert in jedem Vater- und Mutterherz, aber als parteiliche Eltern vernachlässigen wir öfter die Perspektive für das Ganze und verlieren dadurch manchmal das Interesse an einem - evolutionär betrachtet - unverzichtbaren Austausch mit anders denkenden Menschen und Kulturen!
Die Visionen von der sozialen Ästhetik á la Sarrazin und Co. strahlen Gefühlskälte, Geiz, ewig gestrige nationale Arroganz und geistige Armut aus.
In Deutschland tummeln sich tausende von „Experten“, die studierte Theorien von anderen, mit kognitivem Geschick, zu Bergen von Schaumblasen vermengen, ohne je reale Erfahrungen mit der weiten Welt und seiner Vielfalt an Religionen und Kulturen erlebt zu haben. Das bequeme Thesenschmieden mit Gleichgesinnten beschert uns selten neue Kenntnisse und lähmt die Freude an der Begegnung mit „wirklicher“ Neugier erweckenden Menschen und „neuen“ Fragen.
Die Folgen: Es bilden sich geschlossene Kreise, die jeden anders denkenden (oder wenig Verdienenden) radikal oder kaschiert ausschließen.
Zur einer dieser Kreise gehört zweifelsohne eine erstaunlich einfach gestrickte Person namens Sarrazin!
Das sogenannte „multikulturelle-Experiment“ ist nicht gescheitert, es hat nur sein Ziel als Zwischenstufe auf dem langen Weg zur Weltkultur erreicht!
Migranten in der Nachbarschaft werden akzeptiert und toleriert.
Gemeinsam leben und gemeinsam eine besserer Zukunft für alle Kind schmieden, heißt die nächste Stufe!

Schöne Grüße an alle Besucher meiner Internet-Seite, insbesondere an die Besucher aus den USA.