Farben haben Klänge

Unsere Kinder leben im Internet Zeitalter in zu schmalen Bewegungs-Korridoren. Dadurch werden ihr inneres Taktgefühl und ihre Bewegungsfreude beeinträchtigt. Um diesem Neuzeitphänomen im Aufwachsen von Kindern entgegenzuwirken ist Kunst als universelle Vermittlerin innerer Freude und Harmonie in besonderer Weise geeignet.

Aufgrund meiner Erfahrungen als Trommellehrer stellte ich fest, dass das Trommeln bei den beteiligten Kindern nicht nur die ästhetische Sensibilität erhöht, sondern auch ihre Feinmotorik und ihr Rhythmusgefühl verbessert. Da ich seit vielen Jahren als Autor, Maler und Musiker (Gesang, Gitarre und Trommel) tätig bin, setze ich in meinen Kursen ergänzend zum Trommelunterricht auch immer wieder Gitarreneinlagen und Gesang im Unterricht ein.
Dabei zeigte sich, dass diese Elemente wichtige neue Reize für die Kinder boten und sich Trommelunterricht, das Hören der Gitarre und gemeinsamer Gesang gegenseitig bereicherten. So entstand die Idee, auch das Malen in den Unterricht einzubeziehen und das Programm „Rhythmus hat Farbe“ zu entwickeln. Durch dieses Zusatzangebot können die unterschiedlichen Talente der Kinder im künstlerischen Bereich besser individuell gefördert werden und sich gegenseitig bereichern.

„Rhythmus hat Farbe“ stellt das Trommeln als Hauptbestandteil der rhythmischen Erziehung in den Vordergrund. Auch das Malen geschieht unter dem Takt-Einfluss der Trommler und stimuliert die Kinder dem wahrgenommen Takt und Rhythmus einen malerischen Ausdruck zu geben – als bewegtes oder als stilles Bild.

Kurze Beschreibung des Verlaufs einer Unterrichtsstunde.
Nach den ersten gemeinsamen Trommelstunden wird allmählich auch das Malen in den Unterricht integriert. Zunächst wird das Malen eingeführt als eine willkommene Abwechslung zum Trommeln und die Kinder können vom Trommeln zum Malen und zurück wechseln.
Später wird jedes Kind – seiner natürlichen Begabung folgend – mehr Zeit verbringen mit dem Medium, das ihm näherliegt und in dem seine Stärken liegen.

Die Farben und die Motive der Bilder werden selbstverständlich von den getrommelten Stücken beeinflusst.
Schnelle Rhythmen begünstigen das Malen bewegter Motive, wie zum Beispiel reitende Pferde, fahrende Autos, Bäume in Wind und Sturm, streitende Kinder, fliegende Artisten. Langsamer Rhythmen regen an zur Stille, zum Malen von Landschaften, Tiere und Menschen in Ruhe.
So lernen die Kinder Rhythmen in verschiedenen Medien auszudrücken, beim Hören zu erkennen und bei sich selbst und anderen wahrzunehmen.

Ihre neu erworbenen Fähigkeiten präsentieren die Kinder der Schulgemeinschaft und verleihen damit dem Projekt freudigen Ernstcharakter. Zum „Mal-Konzert in der Schule“ werden Mitschülerinnen und -schüler, die Lehrkräfte und das Schulpersonal und vor allem die Eltern eingeladen. Das Einladungsplakat ist selbstverständlich von den Kindern selbst gestaltet. Die entstandenen Bilder können für einen guten Zweck versteigert werden.